PORTRÄT BOTT, BERNHARD AXEL
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BOTT, BERNHARD AXEL
Dipl. Designer grad (FH)
Jahrgang 1950, Schweizer, Bürgerort Weinfelden TG, Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim (D), Abschluss als Designer grad (FH). Seit 1970 Fotoreportagen für Presse, Verlage, Zeitschriften, Zeitungen, Magazine, Bücher, Messen, Ausstellungen, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, für nationale und internationale Kunden.
Mitglied im SPV, Schweizer Pressefotografen und Videojournalisten.
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Mit der Technik gewachsen
Mein erster Fotoapparat war eine «Voigtländer VAG 6,5 x 9» mit einem Laufboden und fotobeschichteten Glasplatten im Format 6,5 x 9 cm mit Zentralverschluss. Die Entfernung wurde auf dem Laufboden von 1 m bis unendlich eingestellt. Zur Kamera gehörten ein Faltbalken und ein aufklappbarer Rahmensucher. Die Kassette wurde an der Rückseite des schwarz belederten Metallgehäuse eingelegt. Das Objektiv konnte vertikal und horizontal verschoben werden. Das Teil gab mir mein Vater 1962 zum Ausprobieren. Ich wagte mit 12 Jahren damit eine Fotoreportage: Szenen eines Windhunderennens in schwarz-weiss. Mangels besseren Wissens stimmte hinten und vorne die Belichtung nicht. Immerhin stellte ich das bei der Glasplattenentwicklung in der Dunkelkammer fest, deren Technik und Tricks ich immerhin schneller kapierte.
Dann durfte ich einige Zeit später um 1971 bei einer Ferienreise in das damalige Jugoslawien, den Fotoapparat meiner Mutter mitnehmen: eine Kodak Retina S Reflex, Spiegelreflexkamera die immerhin schon das 35 mm Kleinbildfilmformat verarbeitete.
Die Kamera lag gut in der Hand und war robust. Ich schoss bereits unendlich viele Fotos mit ihr und präzisierte mein Dunkelkammer-Know-how in der SW-Technik. Damit begannen die Investitionen: ein DURST-Vergrösserungsgerät, Fotoschalen, Rotlicht, eine sehr leistungsfähige Trockenpresse und ein Fotopapierlager in unterschiedlichsten Formaten und Graduationen.
Dann sollte es eine Minolta SRT 101 richten, die ich mir mit meinem ersten selbstverdienten Geld während der Semesterferien als Student vom Mund absparte. Der Bewegungsspielraum für das Fotografieren war mit nur einem Objektiv mit 50 mm eingeschränkt. Doch ich verdiente damit schon gutes Geld, sodass ich mir kurz darauf eine Nikon F leisten konnte. Das sehr kantige Gehäuse hatte immerhin einen überdimensionierten und abnehmbaren Sucheraufsatz sowie auswechselbare Mattscheiben.
Jetzt war meine Fotografenneugier nicht mehr zu bremsen und ich experimentierte viel mit speziellen Filmen (Infrarot), Filtern und Belichtungstechniken in der Dunkelkammer. Als Student sicherte mir das Fotografieren neben dem Musikmachen in einer Band bereits ein Einkommen, mit dem ich das Studium finanzierte.
Nach dem Studienabschluss erhielt ich einen ersten Megajob bei der Bundesgartenschau Mannheim 1975 GmbH, als angestellter Pressefotograf. Diese Bundesgartenschau war eine der erfolgreichsten ihrer Art mit über 8 Mio. Besucher während April bis Oktober 1975. Ich schoss tagsüber unzählige Fotos für die regionalen Zeitungen, die ich nachts entwickelte und auf Fotopapier abzog. Überwiegend schlief und lebte ich in der Dunkelkammer, da die zeitfressende manuelle Fotovervielfältigung kaum noch ein Leben in der Welt draussen zuliess. Inzwischen fotografierte ich mit Nikon F1 und F2. Ich verheizte dabei so manches Blitzgerät, damals von Braun oder Metz.
Es folgten Auftragsmandate durch Verlage, Industrie und Zeitungen, ich gewöhnte mir ein Leben auf Achse an. Die Filme wechselte ich während der Autofahrt in meinem alten VW Variant, heute unmöglich, damals war das Thema Verkehrssicherheit noch nicht wirklich definiert. An das Auto erinnere ich mich heute deshalb noch, weil mir mal darin eine Milchtüte umkippte. Seit dem hängt mit noch der milchsäuerliche Gestank in der Nase, besonders bei hohen Aussentemperaturen.
Das Auto hatte noch eine Tücke, bei feuchtem Wetter kroch Feuchtigkeit in den Motor. Warum auch immer, dann fuhr die Kiste nicht mehr schneller als 60 km/h. Wie war das mit dem rasenden Fotoreporter?
Den VW Variant habe ich heute nicht mehr, denn meine Auftraggeber und Einsatzorte waren inzwischen international. Ich hatte in dem Sinn keinen bekannten Lehrmeister, allerdings gute Freunde und Berufskollegen, die mir Tipps gaben und den besten Lehrmeister, die Praxis selbst. Ja ich gebe es zu, ich bin ein klassischer Autodidakt ohne den Ruhm am Hut, bei bekannten Fotografen Novize gewesen sein zu dürfen. Das war kein Schaden, im Gegenteil, ich konnte mir eine ideologische Unabhängigkeit leisten.
Auf die Nikons folgte eine Rollei 66 mit Balkenauszug, dann eine Mamiya 645, Mamiya 7 II, Hasselblad und als Krönung eine Linhof Technika. Mit ihr machte ich die geilsten Naturaufnahmen, die Schärfe und Fotoqualität war unschlagbar brillant.
Zwischendurch nahm ich das Angebot eines Fotostudios an und stand zwischen cleanen Sinarkameras, Broncolor Studioblitzgeräten und unendlichen Hintergründen meinen Mann als Mode- und Schmuckfotograf. Dabei lernte ich den Umgang mit Menschen vor der Kamera. Nicht lange, und ich sehnte mich wieder zurück auf die Strasse, ins unruhige Leben, mit einem gewissen Dreck an den Füssen.
Dann machte die Technik einen Sprung nach vorne, das Digitalzeitalter brach an und ich trennte mich erst sehr spät und schweren Herzens von allen meinen Analogkameras. Da sich Nikon zu viel Zeit liess, vernünftige Digitalkameras zu bauen, wechselte ich um auf die Canon EOS D1 die mir aber bald zu schwer war (Fotokoffer wog mit Objektiven schnell mal 10 kg!). Inzwischen machte SIGMA mit einer Technologie des Foveonchips Furore und ich wechselte auf die SD1. Die Bildqualität und der ISO-Empfindlichkeitsbereich zeigten jedoch bei lichtschwachen Motiven schnell Grenzen (Bildrauschen ab 400 ISO), weshalb wieder ein Wechsel auf eine Canon EOS 5D M III erfolgte. Was diese Kamera mit 22 Mio. Pix leistet ist enorm. Deren Fotos auf 400 dpi in ADOBE Lightroom entwickelt, sind sensationell. Mehr Qualität erziele ich nur im gleichzeitigen Einsatz einer Sony AR7 (36 Mpx) und Sony AR7II (46 Mpx). Mit der neuen Canon EOS 5D M IV könnte ich wieder qualitativ den Anschluss an die Sony’s packen, doch dieser Kamera fehlt leider ein schwenkbares Rückdisplay, das ich inzwischen schätzen gelernt habe. Ja, es geht kameratechnisch noch besser, wenn ich allein an die Phase One mit 100 Mpx denke. Doch dann kommen Datenmengen auf mich zu, die stehen nicht mehr im Verhältnis zur meist Bildserienmengen intensiven Fotoreportage. Allein die Datenmenge der 46 Mpx-Belichtungen fressen Stunden ohne Ende hinter dem Bildschirm bei der digitalen Filmentwicklung.
Dann würde ich mich wieder in die Zeit zurückgesetzt sehen, als mein Leben fast nur in der Dunkelkammer stattfand.
Um den Aufwand beim Fotografieren klein zu halten, bevorzuge ich weitgehend natürliches Licht oder LED-Dauerlichtstrahler, die eine flexible Lichtführung erlauben. Moderne Blitzsysteme sind heute zwar exzellent ausgereift und schon erstaunlich mobil einsetzbar. Doch die Arbeit damit kostet besonders draussen im mobilen Einsatz ebenfalls enorm Zeit, die meist in den Fotojobs nicht vorhanden ist. Dabei kommt es auf die entscheidende «125 stel Sekunde» an, eine zweite Chance gibt es nicht.